Butteri – Italiens letzte Cowboys | arte
14.03.2019 | 18:30
Die toskanische Stadt Alberese ist das Zuhause der wenigen Butteri, die ihren Beruf heute noch ausüben. Die berittenen Hirten sind vergleichbar mit amerikanischen Cowboys. Sie sind wahre Helden, ihre Lebens- und Arbeitsweise ein wunderbares Beispiel für den Einklang von Mensch und Natur. Bis heute lassen sie ihre Herden in Freiheit leben.
Die Figur des Buttero ist prägend für die Identität der Maremma. Diese Region Italiens zeichnet sich aus durch raue, naturbelassene Landschaften, dörfliche Strukturen und Kühe mit langen geschwungenen Hörnern, die friedlich auf den Weiden grasen. In den hügeligen und sumpfigen Landschaften, die einst von den Etruskern bewohnt wurde, kam im 18. Jahrhundert eine Form der Viehzucht auf, die die Nutzung großer Weideflächen vorsah und auf jahrtausendealtem landwirtschaftlichen Wissen basierte. Pferde- und Rinderherden wurden in Freiheit gehalten und von berittenen Hirten, den Butteri, versorgt. Durch Zuschauen und Wiederholen lernten Söhne von ihren Vätern, die jüngere Generation von der älteren. So bildete sich ein ungeschriebenes Regelwerk heraus, das heute als wichtiges Kulturerbe gilt. Die Umbrüche des 20. Jahrhunderts machten den Butteri stark zu schaffen. In den 1950er Jahren verloren sie durch Massenindustrie, neue Marktentwicklungen und den Rückgang traditioneller Viehzucht an Bedeutung. Heute gibt es noch acht Butteri. Sie sind zwischen 30 und 59 Jahre alt und arbeiten alle für den regionalen Bauernhof von Alberese. Ihr Alltag ist hart. In aller Frühe stehen sie auf und sehen nach ihrer Herde. Sie reiten fünf Stunden am Tag, bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Sie dressieren Pferde, kümmern sich um Tiere, Ställe, Umzäunungen, Sättel und Zaumzeug. Sie kennen jedes ihrer Tiere genau. Sie merken, wenn Kühe vor dem Kalben stehen, und können Hunderte Tiere von einem Ort zum anderen treiben. Der Film begleitet drei Butteri und zwei junge Männer, die den Beruf erlernen.
Donnerstag, 14. März um 17:40 auf arte