DAM Dressur und Springen: Die Vorfreude steigt

Titelverteidigerin und Vize-Meisterin blicken auf die DAM

Einmal bei Deutschen Meisterschaften reiten: Alisa von Piechowski und Nadja White wissen, wie sich das anfühlt. Die Amateur-Meisterin im Springen und die Zweitplatzierte in der Dressur waren im vergangenen Jahr sehr erfolgreich bei den Deutschen Amateur-Meisterschaften (DAM) in Dagobertshausen am Start. Beiden Reiterinnen gelang in diesem Jahr die erneute Qualifikation für die DAM am kommenden Wochenende (20. bis 22. September).

Start bei den DAM ist etwas Besonderes

„Bei den DAM zu starten ist schon etwas Besonderes, so oft kommt man nicht zu Deutschen Meisterschaften“, sagt Alisa von Piechowski aus Niemegk, die für ihren Meistertitel im Springen im vergangenen Jahr viele Glückwünsche erhielt. Nicht nur deshalb erinnert sie sich gerne zurück an das Erlebnis in Dagobertshausen: „Es war schön, dort auf dem großen Springplatz reiten zu können.“ Von Piechowski freut sich aber auch auf den neuen Austragungsort: „Ich bin noch nie in der tollen Halle in Riesenbeck geritten.“ Obwohl die Reiterin aus dem Landesverband Berlin-Brandenburg als Titelverteidigerin an den Start geht, gibt es von ihr keine Kampfansage: „Viel vorgenommen habe ich mir nicht unbedingt. Ich möchte die Prüfungen so gut wie möglich hinbekommen und einfach drei tolle Tage haben.“ Ihr Partner im Parcours ist ihr Siegerpferd aus dem vergangenen Jahr, der inzwischen neunjährige Holsteiner Wallach Let’s Go:

„Ich habe ihn seitdem er vier ist und wir haben uns zusammen von A-Springen bis S** vorgearbeitet. Er ist ein absoluter Kämpfer.“

Die Liste an Erfolgen des Paares ist bereits lang: Neben dem DAM-Titel gewannen die beiden 2017 bereits bei den Landesmeisterschaften in Berlin-Brandenburg und holten 2019 zudem den Titel des Hallenmeisters.

Piechowski führt die Rangliste der Amateure an

Der erste Platz in der Rangliste der Amateure ihres Landesverbandes sicherte von Piechowski die erneute DAM-Teilnahme. Die gelernte Tiermedizinische Fachangestellte arbeitet momentan in einem Hotel. Den Großteil ihrer Freizeit verbringt sie mit ihrem Hobby: Neben Lets‘ Go hat die Amateur-Meisterin noch zwei weitere eigene Pferde und ein drittes, das sie reitet. Deshalb gibt es für die Niemegkerin bei den diesjährigen DAM einen kleinen Wehrmutstropfen: „In Dagobertshausen war schön, dass man dort noch weitere Prüfungen reiten konnte. Das ist das Einzige, was in Riesenbeck ein bisschen schade ist.“

Vize-Meisterin Dressur 2018

Für Nadja White, Vize-Meisterin in der Dressur 2018, spielt das keine Rolle: Ihr Wallach Cayuno ist ihr einziges Pferd. Der Reiterin aus Oyten bei Bremen ist es ganz recht, dass sie in diesem Jahr eine kürzere Anreise hat als im vergangenen Jahr: „Ich freue mich total und bin sehr gespannt, wie die DAM in Riesenbeck werden. In Dagobertshausen war es auf jeden Fall ein geniales Turnier. Das Ambiente dort war toll.“ White geht es bei den DAM ebenfalls vor allem um eines:

„Ich möchte Spaß haben und mir ist wichtig, dass ich am Ende mit meinen Ritten zufrieden bin.“

Nach Riesenbeck reist sie mit der ganzen Familie, ihr Mann, ihre Eltern und ihre Tochter begleiten sie. Ganz ohne sportliche Ambitionen ist die Bürokraft in der Buchhaltung dann aber doch nicht: „Natürlich wäre es schön, wenn wir in die Kür kämen – dieses Jahr habe ich auch eine vorbereitet.“

Das sah im vergangenen Jahr anders aus

Nachdem White als Nachrückerin nach Dagobertshausen fuhr und sich erst über das Kleine Finale für die Kür qualifizierte, musste sie improvisieren. Sie stellte ihre Kür abends im Hotelzimmer zusammen und übte sie lediglich einmal in der Reithalle des Hofguts. Umso größer war die Freude über die Silbermedaille, an der ihr Mecklenburger Wallach Cayuno einen großen Anteil hatte: „Cayuno ist jetzt neun und ich habe ihn seit er vierjährig ist. Letztes Jahr sind wir zusammen richtig durchgestartet.“ In diesem Jahr sicherte sich das Paar die DAM-Teilnahme über den ersten Platz in der Rangliste des Landesverbandes Bremen und hat jetzt die Chance, die Saison nochmals mit einer guten Platzierung bei den Meisterschaften zu krönen.

Die Zeiteinteilung

Da es in Riesenbeck weniger Rahmenprüfungen gibt, finden Dressur und Springen nacheinander statt und nicht parallel, wie in Dagobertshausen. Der Vorteil: Die Teilnehmer können so beide Disziplinen verfolgen. Den Auftakt macht am Freitagmorgen ab 10 Uhr der Prix St. Georges, die erste Wertungsprüfung der Dressurreiter. Die Springreiter starten hingegen erst abends um 19 Uhr mit einer Springprüfung der Klasse S* in die DAM. Zuvor findet bereits ein Empfang für alle Reiter statt. Am Samstag starten die Dressurreiter, die sich nicht für das Finale qualifizieren konnten, morgens im Kleinen Finale – einem St. Georges Special*. Die Springreiter tragen erneut abends ihre zweite Wertungsprüfung aus. Wer neuer Deutscher Amateur-Meister bei den Dressurreitern ist, steht dann am Sonntag nach der Prix St. Georges-Kür gegen 11 Uhr fest. Bei den Springreitern fällt die Entscheidung in einer Springprüfung der Klasse S mit Stechen* gegen 16.30 Uhr. Das Deutsche Quadrillenchampionat rundet am Samstag und Sonntag das Programm ab.

Quelle: FN/Melanie Köster