DM Luhmühlen: Fünfter Meistertitel für Ingrid Klimke

Silber für Sandra Auffarth / Bronze für Anna Katharina Vogel

Luhmühlen (fn-press). Ingrid Klimke ist Deutsche Meisterin der Vielseitigkeit. Mit ihrer DSP-Stute SAP Asha P sicherte sich die zweimalige Einzeleuropameisterin in Luhmühlen die schwarz-rot-goldene Schärpe vor Sandra Auffarth mit Viamant du Matz und Anna Katharina Vogel (Biessenhofen) mit Quintana P.

Zu den ersten Gratulanten der neuen Meisterin zählte der ehemalige Bundestrainer Horst Karsten, der bislang mit fünf Deutschen Meistertiteln in der Vielseitigkeit den Rekord hielt. Nun schloss Ingrid Klimke zu ihm auf. Elf Jahre und sechs Vizemeistertitel lang musste die Reitmeisterin aus Münster auf dieses fünfte Gold warten, um es zeitgleich mit ihrer Tochter und frisch gebackenen Juniorenmeisterin Greta Busacker zu feiern – genau 60 Jahre nach ihrem Vater Dr. Reiner Klimke, der 1960 mit Fortunat in Münster Deutscher Meister in der Vielseitigkeit wurde. „Die Zeit im Springen war sehr knapp bemessen und der Parcours schwer, das war schon spannend. Es ist natürlich ein viel besseres Gefühl, jetzt mit Asha hier einzureiten, als früher mit Braxxi (FRH Butts Abraxxas), wo ich wusste, es ist egal, ich kann machen, was ich will, die Chance null zu bleiben ist gering. Jetzt weiß ich, du darft nur selbst keinen Fehler machen“, sagte Ingrid Klimke und ergänzte: „Ich bin sehr glücklich. Besonders aber freue ich mich für Greta. Ich habe heute Morgen noch gedacht, wenn es einer von uns werden darf, dann wünsche ich es Greta, weil sie nur noch einmal als Junior eine Chance hatte“, sagte sie.

Bundestrainer Hans Melzer sagte nach dem Triumph von Ingrid Klimke: „Dass SAP Asha P Deutsche Meisterin werden kann, war mir klar. Sie ist eine tolle Stute für die Zukunft, die alles kann: Die Dressur wird immer besser, im Gelände ist sie rattenschnell und sicher.“

Sein Lob galt auch Silbermedaillengewinnerin Sandra Auffarth: „Sandra und Viamant du Matz haben hier bestätigt, was wir in letzten Jahren in ihm gesehen haben, da ist jetzt jede Aufgabe abrufbar“, so der Bundestrainer. Als einziges deutsches Paar beendeten die EM-Elften von 2019 die DM mit ihrem Dressurergebnis.

„Im Gelände sind deutlich mehr Fehler passiert, als wir es sonst in solchen Kurzprüfungen erleben. Der Kurs war anspruchsvoll gebaut, aber die Reiter wussten das. Am Ende fand ich es gut, dass das Gelände wieder seinen Stellenwert gefunden hat“, sagte Hans Melzer. Überrascht sei er allerdings von Michael Jungs Problem im Gelände gewesen. Dieser ritt nach einem Rumpler eine Volte und denselben Sprung erneut an, was ihn 20 Strafpunkte und die Medaillenhoffnungen kostete.

Ein spannender Wettkampf ergab sich damit um die Bronzemedaille, den am Ende Anna Katharina Vogel aus dem bayerischen Biessenhofen mit Quintana P für sich entscheiden konnte. Sie blieb im Parcours bis auf 0,8 Zeitstrafpunkte fehlerfrei. „Mehr geht doch nicht! Damit habe ich niemals gerechnet. Aber es war alles perfekt. Nach der Dressur war ich noch ein bisschen enttäuscht über das Ergebnis, im Gelände war sie von Anfang bis Ende unglaublich. Ich bin überall direkt geritten. Sie war einfach genial, heute auch nochmal“, sagte die 23-Jährige, die im vergangenen Jahr in Luhmühlen ihr EM-Debüt gegeben hat und hofft, in diesem Jahr noch ihre erste Fünf-Sterne-Prüfung in Pau reiten zu können.

Das Nachsehen hatte Sophie Leube aus Hamm, die mit Jadore Moi nach Dressur und Gelände noch den dritten Platz belegt hatte. Mit nur einem Abwurf rutschte sie auf Rang fünf der DM-Wertung zurück, noch hinter Anna Siemer aus Salzhausen, die dank einer Nullrunde im Parcours mit FRH Butts Avondale Platz vier in der Meisterschaft belegte.

Auffarth und Klimke mit zwei Pferden in der offenen CCI4*-S-Wertung top
In der offenen Wertung des CCI4*-S belegten die beiden „Annas“ die Plätze sechs und sieben, denn noch davor konnten sich noch der Australier Andrew Hoy mit Vassily de Lassos, Sandra Auffarth mit Let’s Dance und Ingrid Klimke mit Equistros Siena just do it auf den Plätzen drei bis fünf platzieren. „Ich bin natürlich total happy, zwei so gleichwertige Pferde zu haben. Ich bin dankbar, dass Let’s Dance noch dazu gekommen ist. Die haben ihr Bestes gegeben am Wochenende. Ich hatte das Gefühl, die hatten Spaß und Freude daran. Und da sage ich immer, das Schönste am Reiten ist es, wenn man merkt, die genießen es genauso wie man selber“, sagte Sandra Auffarth. Hb

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Quelle: pferd-aktuell.de