Harry Boldt wird 90
Warendorf (fn-press). Am 23. Februar wurde der Dressurreiter und -ausbilder und ehemalige Bundestrainer Harry Boldt 90 Jahre alt.
Im ostpreußischen Insterburg geboren, wurde Harry Boldt die Liebe zum Pferd durch seinen Vater in die Wiege gelegt. Galt sein Interesse zunächst dem Springsport – Boldt ritt erfolgreich Springen bis zur Klasse S – konzentrierte er sich später ganz auf die Dressur. Mit Beginn der 60er Jahre setzte er sich auch international durch. Bis 1979 gewann er drei deutsche Meistertitel, sieben Einzel- und acht Mannschaftsmedaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio holte er mit Remus Mannschaftsgold und Einzelsilber. Zwölf Jahre später bei den Olympischen Spielen in Montreal gewann er mit Woyczek ebenfalls Mannschaftsgold und Einzelsilber. Als 50-Jähriger beendete Harry Boldt seine aktive Karriere und übernahm von 1981 bis 1996 das Amt des Bundestrainers Dressur. In dieser Zeit gewannen deutsche Dressurreiter bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spiele 50 Medaillen, davon 31 Mal Gold. 1978 schrieb Harry Boldt das Buch „Das Dressurpferd„, das der FNverlag 2011 in überarbeiteter Form neu aufgelegt hat. Im Jahr 1989 wurde Harry Boldt mit dem Ehrentitel Reitmeister ausgezeichnet, 1995 wurde er anlässlich seines 65. Geburtstages mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet. Heute lebt Harry Boldt in Perth/Australien.