Nachwuchs-EM Dressur: Juniorenteam gewinnt Gold

U18-Mannschaft um Hans-Heinrich Meyer zu Strohen überzeugt in Ungarn

Pilisjaszfalu/HUN (fn-press). Die deutschen Junioren haben bei der Europameisterschaft der Nachwuchs-Dressurreiter Mannschaftsgold gewonnen. Das Team mit Allegra Schmitz-Morkramer, Jana Lang, Anna Middelberg und Valentina Pistner hat sich mit 222.212 Punkten deutlich vor Dänemark und die Niederlande gesetzt.

„Die Stimmung ist hervorragend“, freute sich der Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen nach dem Mannschaftssieg bei der Europameisterschaft der Junioren in Pilisjaszfalu in der Nähe von Budapest. Kein Wunder schließlich präsentierte sich sein Team in Topform.

Das jüngste Paar der Mannschaft, Allegra Schmitz-Morkramer aus Hamburg und der achtjährige Lissaro-Sohn Lavissaro gingen als erstes deutsches Paar ins Viereck und legten mit 72.243 Prozent vor. 2019 hatten die beiden noch Doppelgold bei der EM der Children gewonnen. „Die beiden haben sich schon in den Children-Prüfungen toll gezeigt und sich gemeinsam mit ihrer Trainerin toll entwickelt. Sie haben den Winter über Schulterherein, Traversalen und fliegende Wechsel erarbeitet und sich toll bei der Sichtung in Warendorf präsentiert. Beim Vorbereitungslehrgang und hier vor Ort haben sie ihre gute Form unter Beweis gestellt, und als erstes Paar eine sehr gute Spur für uns gelegt“, lobte der Bundestrainer.

74.515 Prozent und das beste Ergebnis des ersten Tages lieferten Jana Lang (Schmidgaden) und der KWPN Wallach Baron. Für die beiden ist Ungarn ein gutes Pflaster: Beim CDI Mariakalnok im Juni brachten sie bei drei Starts drei Siege mit nach Hause – und das, obwohl sie erst seit kurzer Zeit ein Paar sind. „Baron hat eine sehr gute Grundausbildung, ist unerschrocken und stolz, dass er mit seiner neuen, jungen Reiterin seine Aufgaben erfüllen darf“, lautete das Urteil des Bundestrainers. Für die beiden ist die Europameisterschaft erst das dritte gemeinsame Turnier. Meyer zu Strohen sagte: „Jana hat viel Erfahrung aus dem Ponylager mitgebracht und hat eine sehr starke Konzentrationsfähigkeit.“

Großes Lob gab es vom Bundestrainer auch für Anna Middelberg (Glandorf) und Blickfang HC, die als letztes deutsches Paar ins Viereck gingen und das beste Einzelergebnis der Teamaufgabe ablieferten: 75,454 Prozent. „Das Paar zeichnet sich durch eine beeindruckende Harmonie aus. Das Pferd überzeugt durch die gute Qualität seiner Grundgangarten, eine große Losgelassenheit und die Reiterin durch ihr feines Reiten. Das war ein tolles Abschlussbild.“

Etwas Pech hatte Valentina Pistner mit ihrem Wallach Flamboyant OLD. Nach überzeugenden ersten Lektionen und hohen Noten schob der Fidertanz-Sohn kurz vor Ende der Prüfung die Zunge über das Gebiss, so dass nur noch 67.939 Prozent für das Paar übrig blieben. „Das tut mir natürlich für Valentina sehr leid. Sie hat keinen Fehler gemacht und weder auf dem Vorbereitungsplatz noch an einer anderen Stelle hatte sich so etwas abgezeichnet. Das Trio aus ihr, ihrem Pferd und ihrer Trainerin hatte tolle Voarbeit geleistet, die beiden sind top in Form. Aber Valentina geht gut mit der Situation um und freut sich auf ihren nächsten Start“, erklärte Meyer zu Strohen.

Generell sei die Stimmung bei der Europameisterschaft gut und gelöst, auch wenn die Situation 2020 eine andere ist als bei vorherigen Championaten. Die Stewards hätten an einigen Stellen sehr deutlich auf die Hygienevorgaben und Abstandsregeln hinweisen müssen. Auch sportlich sei die coronabedingte Pause an manchen Stellen zu sehen: „Wir sind gut vorbereitet und im Rahmen der Möglichkeiten gut zurechtgekommen, auch trotz einer verkürzten Saison. Im Vergleich hier sieht man doch bei einigen Nationen, dass einige Pferde noch nicht wieder so im Turnierablauf sind“, sagte der Bundestrainer.

Eine ausgiebige Medaillenfeier steht für das Team allerdings nicht an: Direkt am Nachmittag nach der Teamentscheidung der Junioren ging es weiter mit dem Mannschaftswettkampf der Children. Dort fällt die Entscheidung am Mittwoch. „Die Stimmung im Team ist gut, auch weil sich die Kleinen etwas von den Größeren abschauen können. Wir halten die entsprechenden Abstände, legen aber trotzdem Wert auf einen guten Teamzusammenhalt – das ist wichtig.“ lau

Quelle: pferd-aktuell.de