Pferdeherpes grassiert im Norden

Die Pferdehalter und Züchter in Schleswig-Holstein haben wieder mit Pferdeherpes zu kämpfen. Das hochansteckende Virus grassiert laut Segeberger Kreisveterinäramt zurzeit im Raum Norderstedt, und auch in den Kreisen Stormarn sowie Rendsburg-Eckernförde gibt es dem Pferdesportverband zufolge mehrere Fälle. Möglicherweise muss am Wochenende eine Reitveranstaltung in Tangstedt (Kreis Stormarn) abgesagt werden.

Das Herpesvirus überträgt sich über Tröpfcheninfektion von Pferd zu Pferd.

Das Herpesvirus überträgt sich über Tröpfcheninfektion von Pferd zu Pferd.

Virus nicht meldepflichtig

Das Virus ist für Menschen ungefährlich und weder anzeige- noch meldepflichtig , deshalb gibt es häufig keine genauen Fallzahlen. Es tritt laut Pferdesportverband vermehrt in der kalten Jahreszeit auf, wenn die Tiere viel Zeit im Stall verbringen.

Infizierte Pferde müssten dringend in Quarantäne, da sich das Virus über Tröpfcheninfektion auf andere Pferde übertragen kann.

Da die Umgebung, in der sich betroffene Tiere aufgehalten haben, über mehrere Wochen infektiös bleiben kann, raten Veterinäre außerdem zu erhöhten Hygienestandards. Auch Menschen sollten sich nach dem Kontakt mit erkrankten Pferden die Hände waschen und andere Kleidung anziehen, um das Virus nicht weiter zu verbreiten.

Erkrankung kann tödlich enden

Bei Pferden kann das gefährliche Equine Herpesvirus 1 (EHV-1) sowie das Equine Herpesvirus 4 (EHV-4) zu schweren Atemwegserkrankung, neurologischen Ausfällen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Bei schwangeren Stuten besteht beim EHV-1 zudem die Gefahr eines Aborts oder der Geburt eines lebensschwachen Fohlens, das meist kurz nach der Geburt stirbt. Bei den weniger gefährlichen Herpes-Typen (EHV-2 und EHV-3) verläuft die Erkrankung mit Fieber, Nasenfluss und Husten relativ harmlos. In einigen Fällen kommt es auch zu Bindehautentzündungen oder Bläschenausschlag im Genitalbereich.

Quelle: ndr.de