Weltcup: Sieg für Dorothee Schneider und Marcus Ehning

Vierte Etappe der Westeuropa-Liga von spanischen Reitern dominiert

Dorothee Schneider (Framersheim) hatte wenig Mühe, in Madrid den Grand Prix und die Weltcup-Kür zu gewinnen. Die Konkurrenz war überschaubar, offenbar hatten viele Dressurreiter aus Mitteleuropa die weite Reise gescheut. Mit ihrem bayerischen Wallach DSP Sammy Davis Jr. ritt die 50-Jährige in der Kür zu 82,295 Prozent.

Als einziges deutsches Paar traten Dorothee Schneider und DSP Sammy Davis jr. bei der vierten Etappe des Dressur-Weltcups der Westeuropa-Liga in Madrid an. Auch viele andere Topstars des Dressursports suchte man in Spaniens Hauptstadt vergebens. Vielmehr bekamen die spanischen Reiter ihre Chance. Fünf der 13 Paare repräsentierten die Gastgebernation.

Überlegen zum Weltcup Grand Prix Sieg

Zunächst ritt Dorothee Schneider überlegen zum Sieg im Grand Prix (78,217 Prozent) – eine neue persönliche Bestleistung für sie und ihren Wallach von San Remo – Wenckstern. Rund vier Prozent weniger hatte der zweitplatzierte Spanier Claudio Castilla Ruiz mit seinem Lusitano Alcaide erhalten (74,348). Dritter im Grand Prix wurde der Niederländer Hans-Peter Minderhoud, der im Sattel des 15-jährigen Schimmelhengstes Glock’s Zanardi mit 72,717 Prozent bewertet wurde.

Auch das spanische Publikum jubelt

In der Kür hatte das spanische Publikum allen Grund zu jubeln, denn „sein“ Reiter Claudio Castilla Ruiz und der Fuchs Alcaide tanzten über die 80-Prozent-Hürde (80,230). Dies bedeutete ein neues persönliches Bestergebnis. Das Paar hatte schon bei der Europameisterschaft in Rotterdam sehr gut gefallen und dort Platz zwölf in der Kür belegt.

Dorothee Schneider machte es dann spannend.

DSP Sammy Davis jr. begann nicht so souverän wie erwartet und galoppierte in der Trabtour an. Das drückte auf die Prozente, aber das machte das Paar wieder wett: 82,295 Prozent – gut zwei Prozent mehr, als Claudio Castilla Ruiz und Alcaide erhalten hatten. Wiederum als Dritter beendeten Hans Peter Minderhoud und sein in den Niederlanden gezogener Schimmel Zanardi die Prüfung (78,350).

Drei Weltcup-Stationen

Gleich drei Weltcup-Stationen der Westeuropa-Liga stehen im Dezember auf dem Programm: Die Aktiven können in Salzburg, London und Mechelen auf Punktjagd gehen. Das Weltcup-Finale findet nach dreijähriger Pause wieder Mitte April in Las Vegas statt.

Marcus Ehning gewinnt Weltcup

Christian Ahlmann reitet bei der sechsten Etappe auf Platz zwei

Mit einer deutschen Doppelspitze endete das Weltcup-Springen, zugleich Großer Preis, in Madrid. Bei der sechsten der insgesamt 14 Stationen war Marcus Ehning (Borken) im Stechen der schnellste Reiter. Mit einem Rückstand von nur 23 hundertstel Sekunden auf den Sieger platzierte sich Christian Ahlmann (Marl) an zweiter Stelle.

Erfolgreich im Weltcup

Nun hat auch Marcus Ehning erfolgreich ins Weltcup-Geschehen eingegriffen. Bei den beiden ersten Etappen der Serie in Oslo und Helsinki war er nicht am Start. Die drei weiteren Weltcup-Springen in Lyon, Verona und Stuttgart verliefen glücklos. Für seinem Sieg in Madrid konnte sich der 45-Jährige 20 Punkte auf seinem Weltcup-Konto gutschreiben lassen. Ein schöner Grundstock für eine Teilnahme am Weltcup-Finale im kommenden April in Las Vegas. Mit dem 16 Jahre alten französischen Wallach Pret a Tout hatte er zunächst den Umlauf des Großen Preises fehlerfrei gemeistert. Mit acht Mitstreiterin zog er ins Stechen, der mit 161.000 Euro dotierten Prüfung, ein. Hier bestätigte der Fuchs, dass in schnellen Springen immer mit ihm zu rechnen ist. Abermals ohne Fehler überwanden Ehning und Pret a Tout in der Bestzeit von 43,3 Sekunden die Ziellinie.

Plaltz zwei für Christian Ahlmann

Kollege Christian Ahlmann benötigte 23 hundertstel Sekunden länger fürs Stechen. Er saß im Sattel des erst neunjährigen, ungemein talentierten Rappen Dominator. Der Zangersheider Hengst v. Diamant de Semilly war einst von Lebensgefährtin Judy Ann Melchior in den Sport gebracht worden.

Seit gut eineinhalb Jahren baut Christian Ahlmann das Pferd für die Fünf-Sterne-Turniere auf.

Mit Erfolg, das Paar wurde schon Zweiter im Großen Preis von Paris im Frühjahr 2019.
Auf dem dritten Platz behauptete sich der Belgier Pieter Devos mit dem Wallach Espoir (0/43,66) und baute seine Führung im Ranking aus. Er hat nun nach sechs Etappen 55 Punkte, gefolgt von dem Schweizer Weltranglisten-Ersten Steve Guerdat (47) und dem Briten Scott Brash (35). Bester Deutscher ist derzeit Christian Ahlmann auf Rang 12 vor Marcus Ehning an 14. Stelle. Die beiden haben 21 bzw. 20 Punkte.

Quelle: fn-press/hen