Takt verbessert alles!
Reitübung 131 | Der Takt ist zurecht der erste Punkt der Ausbildungsskala – denn auch bei bereits ausgebildeten Pferden schadet es nie, sich ab und zu wieder verstärkt der Basis zu widmen.
Das gibt es hier für dich
Info
Der Takt ist zurecht der erste Punkt der Ausbildungsskala – denn auch bei bereits ausgebildeten Pferden schadet es nie, sich ab und zu wieder verstärkt der Basis zu widmen. Den Takt zu halten hilft Pferden, sich auf ihren Körper zu konzentrieren, sodass sie wieder durchlässiger werden. Warum? Weil Taktverlust immer eine Menge Kraft kostet!
Träumst du manchmal davon, irgendwann einmal Piaffe und Passage zu reiten, durch’s Viereck zu schweben? Je nach dem, wie weit du bereits mit deinem Pferd bist, wirst du das nicht morgen und vielleicht auch noch nicht übermorgen reiten können. Doch auch im Kleinen kannst du solche Übungen reiten – durch das Verkürzen der Tritte, im Takt gehalten.
Der Takt
Als erster Punkt der Ausbildungsskala ist der Takt die Basis, auf der die Ausbildung eines Reitpferdes stabil steht. Als Pferdefreunde wissen wir aber alle, dass eine solche Ausbildung nicht immer steil nach oben führt. Immer wieder passiert es, dass man nicht mehr weiterkommt, es irgendwo hakt. Egal durch was Stagnation oder Rückschläge verursacht werden, „Back to the roots“ hat sich immer bewährt. Das bedeutet, wieder verstärkt an den Basics, vor allem Takt und Losgelassenheit, zu feilen, sodass sich auch die anderen Bausteine wieder verbessern. Egal in welchem Ausbildungsstadium man sich befindet, eine akribische Arbeit an den Grundfesten der Reitpferdeausbildung wird jede noch so fortgeschrittene Lektion verbessern. Der Takt beschreibt das Gleichmaß der Schritte, Tritte und Sprünge, die das Pferd macht. Das bedeutet auch, dass dieses Maß in Wendungen, Seitengängen oder sogar beim Zulegen beibehalten werden soll. Warum? Ein gleichbleibendes Maß bedeutet, dass sich das Pferd im Moment gut ausbalancieren kann.
Wird ein Pferd schneller oder langsamer, macht es das fast immer aus der Not heraus, das Gleichgewicht zu verlieren.
Das kann man den Vierbeinern gut nachfühlen, wenn man schon einmal mit einem schweren Rucksack wandern war – ab und zu wird man durch das Gewicht Ausfallschritte machen oder bergab schneller werden (müssen). Das kostet Kraft – sobald man seine Balance mit dem Gewicht gefunden hat, geht’s aber ganz leicht. Je gleichmäßiger wir oder auch die Pferde gehen, desto geringer unser Kraftaufwand.
Takt erhalten
Am Takt feilen kannst du zum Beispiel durch folgende Übung: Reite im Arbeitstrab einen Zirkel. Achte darauf, das Tempo gleichmäßig zu wählen und zähle innerlich mit. Je gleichmäßiger du die Kreislinie des Zirkels wählst, desto konstanter wird dein Pferd auch den Takt halten können. Achte darauf, mit deinem Körper die Bewegungen deines Pferdes zu begleiten, aber nicht zu steif zu werden oder zu viel zu treiben.
Lasse dein Pferd den Takt möglichst selbst finden und begleite es durch deine Hilfen nur unterstützend.
Bei X leitest du nun eine Volte in der Gegenrichtung ein. Drehe dazu deinen Oberkörper in die neue Richtung, begrenze dein Pferd mit dem inneren (bzw. neuen äußeren) Bein und lenke es auf eine Volte. In der Volte reitest du die Tritte verkürzt, behältst aber den Takt aus dem Zirkel bei.
Es hilft sehr, wenn du laut auf dem Zirkel mitzählst und das dann auch auf der Volte beibehältst. Danach reitest du in freierem Tempo aber im gleichen Takt wieder in der ursprünglichen Richtung auf den Zirkel usw. Das entscheidende bei der Übung ist es, nicht einfach nur das Tempo zu drosseln oder zu erhöhen, sondern die Schrittlänge. Dein Pferd soll die Frequenz der Schritte, egal ob auf Zirkel oder Volte, beibehalten. Versuche, bei der Übung beide Hände gleichmäßig abzuwechseln.
Warum auf der Volte?
Natürlich kannst du die Tritte auch auf dem Zirkel verkürzen oder auf der Geraden. Eine Volte bietet sich jedoch schön an, da sie durch die engere Wendung etwas mehr Aktivität vom Hinterbein verlangt und das Pferd dadurch etwas mehr Last aufnimmt. So wird es besser die Tritte verkürzen können, als auf der Geraden.
Was soll das bringen?
Wenn du akribisch darauf achtest, dass dein Pferd nicht eiliger, nicht langsamer wird und die Linien gut einhält, wird dein Pferd automatisch rittiger. Es wird die Hilfen ein wenig besser annehmen können, da es ausbalanciert und gleichmäßig gehen kann. Das Ganze geht natürlich auch im Schritt und Galopp, aber das ist deutlich schwieriger. Gerade im Schritt musst du gut aufpassen, dass dein Pferd nicht in den Pass verfällt. Im Galopp wird die Schwierigkeit vor allem im Richtungswechsel bestehen, hier empfehlen wir dir, die Volte in derselben Richtung wie den Zirkel zu reiten. Viel Spaß beim Ausprobieren!